Farbkonzepte: Spachtelanstrich

Wenn du auf Werbefotos einmal die Hauptdarsteller ausklammerst und dich auf den Hintergrund konzentrierst, wirst du bemerken, dass sämtliche Models und beworbene Produkte vor Ziegelwänden, Sichtbetonwänden und anderem Mauerwerk im Industriestil effektvoll in Szene gesetzt wurden. Warum das so ist? Nun ja, diese Wände haben ihren ganz eigenen spröden Charme, sind ursprünglich, individuell und eigenwillig – ausdrucksstark trifft es wahrscheinlich noch am besten.

Wirft man dann wieder einen Blick auf seine eigenen vier Wände, fällt leider auf, dass man seelenlose Neubauwände aus Gipskarton oder Gussbeton wieder nur ganz langweilig mit einem blassen 10-Liter-Gebinde Raumweiß zum Sparpreis aus dem Baumarkt zugestrichen hat.

So kann nicht mal ansatzweise ein cooles Wohnambiente entstehen. Darum erkläre ich dir, wie du den oben abgebildeten Spachtellook in drei Schritten ganz flott nachstreichen kannst. Wird eine Wand für den Anstrich vorbereitet, müssen üblicherweise Bohrlöcher, Risse und Unebenheiten ordentlich mit Spachtelmasse verarztet werden. Das Zwischenergebnis zeigt mehr oder weniger vereinzelt über die Mauer verteilte weiße Flecken, die abschließend flächendeckend mit dem eigentlichen Anstrich überpinselt werden.

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Ich möchte aber – anders als gewohnt – den Eindruck einer verspachtelten Wand als Endergebnis stehen lassen. Die Mauer sieht dann etwas ramponiert und mitgenommen aus – genau wie in einer Garage, einer Lagerhalle oder in einem stillgelegten Fabriksgebäude.

Du brauchst folgende Farbschattierungen:
Betongrau für den Grundanstrich
Rostbraun imitiert die Zeichen der Zeit
Cremeweiß stellt die verspachtelten Stellen dar

Dein Maler-Equipment:
Pinsel oder Farbroller
Spachtel
Tuch
Abtropfgitter

Schritt 1: Trag den grauen Grundanstrich mit einem Malerpinsel oder einem Farbroller auf. Kleinere Bohrlöcher, Risse, usw. brauchen nicht verspachtelt zu werden. Wahrscheinlich weißt du, dass man bei Wandanstrichen öfter drüberpinseln muss, bis die Farbe gleichmäßig deckt. Diese Arbeit kannst du dir in diesem Fall sparen – da du noch zwei weitere Farben an die Wand bringst und weil das ungleichmäßige Grau wunderbar den Used-Look wiedergibt.

Schritt 2: Ist die erste Farbschicht getrocknet, beginnt die Spachtelei. Nimm am besten feste cremeweiße Wandfarbe, die lässt sich nämlich gut verspachteln. Trag an manchen Stellen dicker auf, sodass sich Unebenheiten ergeben. Streif die Spachtel auch dann aus, wenn kaum noch Farbe drauf ist. So wird das Weiß ausgeblendet und du erzeugst in einem Zug Stellen, wo die graue Grundfarbe durchschimmert. Kreuzweise Streichbewegungen beleben den Gesamteindruck. Achte darauf, dass die Wand überwiegend weiß aussieht und lediglich – schön über die Wand verteilt – kleinere bis mittelgroße graue Flecken übrig bleiben.

Schritt 3: Nimm nach der Trocknungszeit mit einem Tuch (ein Geschirrspültuch reicht völlig) etwas rostbraune Farbe auf. Wisch überschüssige Farbe am Abttropfgitter ab und streif das Tuch so lange weiter auf einem Karton oder einer Zeitung ab, bis nur mehr ein Hauch Rostbraun daran haftet. Die Farbe soll nämlich nicht deckend an die Wand kommen, sondern wie eine leichte Schattierung wirken. Dann wische und tupfe mit dem Tuch vereinzelt über die grauen Flecken. Das ahmt Schmutzränder nach und komplettiert den Used-Look.

Gestaltungstipp: Beschränke dich auf eine Akzentwand in der Spachteloptik, sonst wird es dir zu viel und du fühlst dich wie im Rohbau. Streich die übrigen Wände lieber deckend im gleichen Cremeton wie die Spachtelstriche.

http://www.pinterest.com/moebelblogging/wände-im-used-look/

Klick-Tipp passend zum Look:
Betonwände im Used-Look


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