DIY-Anleitung: Holzmöbel lackieren

Bunt lackierte Möbel sehen in meinen Augen fast immer flotter aus als ihre naturbelassenen Artgenossen. Schade nur, dass sie auch um einiges teurer sind. Möbel lackieren ist angesagt: Die Sache gestaltet sich nämlich gleich deutlich budgetschonender, wenn du selbst zu Pinsel und Farbe greifst und deine bereits vorhandenen Möbel (oder günstige Neukäufe) nach deinen Vorstellungen gestaltest.

Deshalb beschreibe dir heute, wie du in nur 3 einfachen Schritten deine Möbel lackieren kannst und welche Materialien du dafür brauchst. Und da bewegte Bilder oft mehr als tausend Worte sagen, habe ich mich auf die Suche nach einer guten Video-Anleitung gemacht und mit in den Beitrag gepackt.

Bevor es losgeht: Lass dich zu Beginn von einem schwedischen Möbelhersteller in den schönsten Farben lackierte Möbel inspirieren.

1. Das erste Bild soll dir den Vergleich von Holzoptik und Lackierung deutlich machen. Die bunten Möbel wirken auf Anhieb viel frischer als die vergleichbaren hölzernen Typen. (Schränke 2K-skåp, Designer: Peter Gest, Tony Almén) 2. Aus unterschiedlich langen Steckregalen lässt sich wunderbar eine farbenfrohe Regalwand zusammenstellen. (Regal Front, Designer: Lasse Pettersson, Lennart Notman) 3. Die hängenden Regalkuben gefallen mir besonders gut, da sie innen ganz raffiniert sonnengelb bzw. bordeauxrot und außen weiß lackiert wurden. Ein toller Effekt! (Hängekuben Altavoz, Designer: Carlos Tiscar) 4. Das frische Pastellblau ist vor einer kräftig gestrichenen Wand doch wirklich der Hingucker. Sehr 50er-Jahre-like. (Sideboard Kontur, Designer: Peter Gest, Tony Almén) 5. Der halbhohe gelbe Schrank leuchtet mit der Sonne um die Wette und könnte auch dein Wohnzimmer zum Strahlen bringen. (Schrank KA 72, Designer: Göran Malmvall) 6. Das knallrote Sideboard fällt durch seine wunderbare Signalfarbe auf. (Schränke 2K-skåp, Designer: Peter Gest, Tony Almén) Alle Produkte von karl-andersson.se.

Wie vom Hersteller lackierte Möbel

Liegen die vom Hersteller in den schönsten Farben lackierten Möbel weit außerhalb deiner finanziellen Möglichkeiten, nimm einfach den kostengünstigsten Weg. Such dir aus Magazinen oder Katalogen einen Wohngegenstand, der dir besonders zusagt. Nimm die entsprechende Seite und geh damit in den Baumarkt – genauer gesagt in die Farbabteilung. Dort lässt du das Bild einscannen und den Farbton ganz easy in der Farbmischanlage zum Acryllack zusammenmixen. Kauf dir noch einen Pinsel oder einen Lackroller, eine Lackwanne sowie ein Stück Schleifpapier und schon du kannst dich auf den Heimweg und danach frisch ans Werk machen. 

Die Materialliste

  • Bunter Acryllack
  • Klarlack
  • Lackpinsel
  • Lackroller
  • Lackwanne
  • Schleifpapier (Körnung 80, 100 oder 120)
  • Spachtel
  • Schraubenzieher
  • Klebeband
  • Zeitungs- oder Packpapier
  • Spülmittel
  • Weiches Tuch
  • Eimer oder Schüssel

Entdecke gleich jetzt den Acryllack in deiner Lieblingsfarbe!*

Möbel lackieren – Anleitung: Diese 3 Arbeitsschritte gestalten sich immer ähnlich

1. Die Vorbereitung

Bevor du durchstartest, leg den Boden mit Zeitungs- bzw. Packpapier aus. Das Möbelstück muss staub- und fettfrei sein. Nimm deshalb einen Eimer Wasser und gib etwas Spülmittel dazu. Tauch ein weiches Tuch (z. B. flusenfreies Abwaschtuch) in das Wasser, wringe es gut aus und wisch damit gründlich über die zu streichenden Flächen. Ist bereits ein alter Anstrich auf dem Möbel vorhanden, sollte dieser noch gut haften. Splittert er bereits ab, muss er mit einer Spachtel gründlich entfernt werden. Damit der Lack besser hält, wird jede Holzfläche (egal, ob mit oder ohne Altanstrich) mit einem feinkörnigen Schleifpapier angeraut. Falls du eventuell vorhandene Beschläge (Möbelgriffe, Knäufe, …) nicht abschrauben möchtest, denk daran sie abzukleben.

2. Das Streichen bzw. Lackieren

Wählst du einen 2-in-1-Acryllack, ersparst du dir den Voranstrich und kannst direkt deinen Wunschfarbton auftragen. Merksatz: „Große Flächen werden mit der Lackrolle eingefärbt, kleine bepinselt.“ Nachdem die Farbe richtig durchgetrocknet ist (genau Angaben findest du auf der Lackdose), wird der Erstanstrich mit dem Schleifpapier leicht angeschliffen. Erst danach folgt der zweite und letzte Anstrich. Der lässt die Farbe noch satter wirken und sorgt zusätzlich für eine längere Haltbarkeit, weil er die Oberfläche unter anderem kratzfester macht.

3. Das Finish

Jetzt brauchst du im Grunde nur eventuell abgeschraubte Beschläge wieder anzuschrauben. Mehr ist eigentlich nicht zu tun. Nur wenn du stark beanspruchte Flächen, wie z. B. Tischplatten, streichst, überziehst du die Farbe am besten noch mit einem Klarlack. Er macht den Anstrich stoß-, kratz- und wasserfest und ist dafür zuständig, dass die Farbe auch bei starker Dauerbelastung lange ansehnlich bleibt.

Tipp: Alle von mir auf diesem Blog veröffentlichten DIY-Anleitungen findest du fein säuberlich in der Kategorie DO IT YOURSELF gesammelt. Sieh dich ruhig gleich um!

Noch ein Tipp: Bist du Maleranfänger, muss dein Lieblingsmöbel ja nicht als Versuchsobjekt herhalten. Möbel lackieren üben: Organisiere dir Holzabfall aus dem Baumarkt, überstreich alte Laminatreste, revitalisiere alte Garagenmöbel oder frische alte Dinge aus dem Keller oder vom Dachboden auf. Es kann wirklich nichts schiefgehen. Bist du erst mal auf den Geschmack gekommen, wirst du deine Möbel liebend gern farbenfroher und individueller gestalten.

Holzmöbel lackieren: Furnierte Möbel

Übrigens: Das eben erklärte 3-Schritte-Lackier-Prinzip lässt sich auch auf furnierte Möbel übertragen. Mit der Einschränkung, dass sich einmal lackierte Furniermöbel nicht mehr in ihren natürlichen Zustand zurückversetzen lassen, da die Furnierschicht ganz einfach zu dünn ist, um mehrmals abgeschliffen werden zu können.

Möbel lackieren: Video-Anleitung

Als krönenden Abschluss möchte ich dir passende zum  Thema Möbel lackieren ein selbsterklärendes Video zeigen. Anschauen lohnt sich. Hinterher bist du fit für dein erstes Werkstück.

[youtube http://www.youtube.com/watch?v=7ac0Ypq_D7I?rel=0]

Magst du Möbel im Shabby Chic? Der ergibt sich beim Selberstreichen ganz von allein. Nämlich beim Zwischenschleifen, wenn die Ecken und Kanten dann heller wirken als der Rest. Genialer Nebeneffekt, nicht wahr!

Viel Spaß und Erfolg beim Nachstreichen!

Fotos: karl-andersson.se (6)

*Partnerlink


Finde deinen Stil und setze ihn einfach bei dir zu Hause wie ein Profi um!

Ich begleite dich mit Einrichten made Easy von der ersten Idee bis zum umsetzungsfertigen Einrichtungskonzept.

Lerne jetzt mein E-Book kennen und machs dir einfach schön!


5 Kommentare

  1. Tolle Anleitung!
    Mit den richtigen Mittelchen kann man (oder Frau 😉 aus den alten Holzmöbeln noch eine Menge raus holen und spart nebenbei viel Geld.

  2. Ich möchte einen Schrank streichen, der vom Schreiner mit einem weissen Furnier (?) versehen wurde, wie man es häufig bei Kleinmöbeln fürs Bad findet.
    Muss ich diesen Belag auch aufrauen, oder kann man direkt streichen? Und falls ja: mit welcher Art von Farbe mache ich das?
    Ich suche ein kräftiges Pink. Das gibt es leider bei meiner bisherigen Suche nicht.

    1. Hallo Laura,

      außer bei unbehandeltem Holz, das ja offenporig ist und deshalb den Lack gut aufnimmt, sollte jede Oberfläche mit einem Schleifvlies angeraut werden.

      Geh am besten so vor:

      1. Mach den Schrank mit Wasser und etwas Spülmittel schmutz- und fettfrei.
      2. Schleife die zu streichenden Oberflächen mit einem Schleifvlies leicht an.
      3. Wisch den Schleifstaub vorsichtig ab und fang an zu lackieren.

      Ich verwende Buntlacke auf Wasserbasis.

      Was den Farbton betrifft:

      Ich habe mich etwas umgesehen und in den Farbkollektionen nur Schattierungen gefunden, die in Richtung Beere gehen.

      Deinen pinken Lack kannst du dir aber bestimmt im Baumarkt nach deinen Vorstellungen anrühren lassen.

      Liebe Grüße & viel Erfolg beim Lackieren

      Sonja

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*