Wände im Used-Look zu gestalten hat unter anderem den Sinn, sie aufregender und ausdrucksstärker zu machen. Gebrauchsspuren an den Wänden sind aber nicht nur schön anzusehen. Sie verbessern auch das Wohngefühl, da sie aufgrund ihrer optischen Täuschungen in Form von Farbschattierungen und angedeuteten Strukturen selbst aalglatte Neubauwände zu etwas ganz Besonderem machen. Techniken, die ein bisschen Leben auf die Wände zaubern – Wände alt aussehen lassen -, gibt es viele. Einige Streichtechniken & Farbkonzepte habe ich dir schon vorgestellt. Heute möchte ich dir die Scratching-Methode (eine Kratztechnik, die eine Art marmorierte Wand imitiert) ans Herz legen.
Ein Stück marmorierte Wand
Selbstverständlich kannst du jeden Farbton durch Kratzspuren gebraucht und alt aussehen lassen. Mit persönlich gefällt ja die graue Betonoptik am besten. Um die nachzustreichen, brauchst du vorerst also nur graue Wandfarbe (wenn du möchtest, zwei verschiedene Töne zum Schattieren), einen Pinsel oder einen Farbroller. Am besten lässt sich Innenraumfarbe auf Kalk- oder Mineralbasis zerkratzen, da sie sich nur leicht mit dem Untergrund verbindet. Dispersionsfarbe hat sich häufig als zu kratzfest erwiesen, da sie richtig an der Wand festhaftet. Also lieber die Hände davon lassen.
Wände alt aussehen lassen: Die Anleitung
Ganz wichtig: Damit du helle Kratzer bekommst, sollte der Untergrund weiß sein. (Falls du es früher zu bunt getrieben hast, musst du deine alten Farbsünden erst mal mit einem weißen Anstrich neutralisieren.)
Das Auftragen des Hauptanstriches gestaltet sich ganz wie gewohnt. Also Pinsel oder Farbroller in den grauen Farbbehälter tauchen, Farbe abstreifen und die Wand bepinseln. Damit der Anstrich nicht zu gleichmäßig ausfällt, einfach die Farbe ausblenden. Das heißt auch dann weiterstreichen, wenn nicht mehr viel grau auf dem Pinsel ist. Du bekommst dann zur Abwechslung ganz leicht gefärbte fast „durchsichtige“ Stellen, die die Wand natürlich gealtert erscheinen lassen. Marmorierte Effekte (oder Hell-dunkel-Schattierungen) erhältst du, indem du zwei verschiedene Grautöne auf einmal mit dem Pinsel aufnimmst und an die Wand streichst.
Während der Trocknungsphase kannst du dir die Hilfswerkzeuge für das Zerkratzen des Anstriches zusammensuchen. Bewährt haben sich große Nägel, Drahtbürsten oder Spachteln (die Ecken und Kanten lassen sich wunderbar verwenden). Eben alles, was hart und spitz ist. Schau doch einfach nach, was sich bei dir daheim so finden lässt.
Das Kratzerei gleicht vom Prinzip her den Restaurierungsarbeiten in denkmalgeschützten Gebäuden, wo in Kleinarbeit die obersten Farbschichten abgetragen werden, um lange verdeckte Schätze zum Vorschein zu bringen.
Die jeweiligen Kratzmuster, die die Wände alt aussehen lassen, ergeben sich aus den verwendeten Werkzeugen und deiner Handarbeit. Mit den Nägeln bekommst du kurze Einzelritzer hin, während du mit der Drahtbürste unter schwungvollen Wischbewegungen ganze Flächen mit großzügigen bogenförmigen Kratzern übersäen kannst. Aber Achtung! Gib nur so fest Druck, dass du ausschließlich die oberste Farbschicht erwischst, ohne dabei tiefe Rillen in das Mauerwerk zu ritzen.
Viel Erfolg beim Nachmachen!
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Eine Sammlung weiterer Farbkonzepte:
Mit einer Wandlasur zum Used-Look
Betonwände im Used-Look
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