Die Idee für dieses Posting kam mir ganz spontan, als ich kürzlich in einer Zeitschrift eine Schultafel gesehen habe. Zur Erinnerung: Eine Tafel ist entweder tannengrün oder schwarz. Wird sie aber nass löscht, überziehen nach dem Trocknen häufig weiße Schlieren den satten Grundton. Was nicht weiter verwunderlich ist: Die Schreibtafel wird ja nur deshalb mit einem weißen Schleier überzogen, weil sich der Kreidestaub mit dem im nassen Schwamm befindlichen Wasser vermischt. So entsteht eine ganz dünne, milchige Flüssigkeit, die sich über die Grundfarbe legt.
Das sieht in der Schule vielleicht nicht immer 1a aus – auf Wände übertragen macht sich dieser Effekt meiner Meinung nach total gut. Als Farben für den Grundanstrich kommen mir in Anlehnung an eine Schreibtafel satte, dunkle Abtönungen in den Sinn. Meine Vorschläge neben Tannengrün sind Bordeaux, Dunkelbraun, Violett und Anthrazit. Anthrazit ist ein wirklich toller Spezialfall: Mit dieser Farbe als Grundierung bekommst du nicht nur eine tolle Used-Optik, gleichzeitig entsteht auf diese Weise (wie die Abbildung zeigt) ein an die Wand gemalter Beton-Effekt.
Das eingangs beschriebene Kreide-Wasser-Gemisch lässt sich bei dir daheim durch eine stark verdünnte Dispersionsfarbe ersetzen. Aber immer der Reihe nach. So gehst du am besten vor: Zuerst wird der Erstanstrich wie üblich an die Wand gepinselt (oder gerollt). Nach einer gründlichen Trocknungsphase kommt die verwässerte Dispersion darüber – die du dir natürlich erst zusammenmischen musst. Dazu nimmst du dir einfach einen Eimer Wasser und gibst ganz sparsam weiße Farbe (vielleicht mithilfe eines Teelöffels) dazu. Nimm im Zweifelsfall lieber weniger als mehr. Die Wand soll ja nur mit einem hauchdünnen Weißschleier überzogen werden. Falls das Ergebnis für deinen Geschmack zu wenig sichtbar ausfallen sollte, kannst du immer noch einen weiteren Streichdurchgang einlegen.
Aufgetragen wird das wässrige Farbgemisch übrigens mit einem Löschschwamm aus dem Baumarkt oder aus einem Geschäft, das Büromaterial führt. Du tauchst zu diesem Zweck den Schwamm in die weiße Brühe, wringst ihn aus und beginnst mit den aus der Schule bekannten Löschbewegungen. Variiere das Bild, indem du von oben nach unten streichst, nicht voll durchziehst und wieder neu ansetzt oder indem du kreuz und quer über die Wand wischst. Wenn du den Schwamm zwischendurch einmal nicht so fest auswringst, beginnt er sobald du mit ihm über die Wand gehst zu rinnen bzw. zu tropfen, was wiederum tolle senkrechte weiße Linien ergibt.
Viel Spaß beim Nachmachen! (Und vergiss nicht den Boden gut abzudecken!)
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Toller Tipp…super, glaube das teste ich mal im Flur…
Danke für diese Inspiration, werde ich gleich mal testen 🙂
LG Bettina