Vom Archivschrank bis zum Werkstattwagen: Die 5 wichtigsten Kommoden-Typen im Industriestil

Falls du deine Wohnung – oder zumindest einen Raum – im Industriestil einrichten möchtest, empfehle ich dir mit Kommoden im Industriestil zu beginnen. Erstens benötigst du vom Vorzimmer über die Küche bis ins Wohn- und Schlafzimmer ohnehin genug Aufbewahrungsmöglichkeiten. Zweitens lässt sich meiner Meinung nach mit keinem anderen Möbelstück so einfach ein bestimmter Einrichtungsstil prägen, der noch dazu so gut wie immer zur bereits vorhandenen Einrichtung passt.

Die 5 wichtigsten Kommoden-Typen im Industriestil

Damit du genau die Kommode findest, die dir am besten gefällt, stelle dir heute die fünf am häufigsten vorkommenden Kommodentypen im Industriestil vor, erkläre kurz, von welchen Originalen sich die in Möbelhäusern erhältlichen Looks ableiten, und in welchen Wohnräumen die Kommoden die beste Figur machen. Du bräuchtest dann nur mehr deinen Favoriten wählen 🙂

Vom Archivschrank bis zum Werkstattwagen

Besonders in der Ausstattung von Werkstätten, stillgelegten Fabriksanlagen und Architekturbüros aus den 50ern, 60ern und 70ern finden sich die beliebtesten Vorbilder für Kommoden, Sideboards und Highboards im Industriestil.

Konkret:

  • Aktenschränke bzw. Archivschränke
  • Planschränke
  • Materialschränke
  • Werkstattwagen
  • Frachtcontainer

Kommoden im Industriestil: Der Planschrank

 

Dieses Hochkommode im Industriestil ist eine Kombination aus Planschrank und Pult. Der schräge Abschluss ist eine Art Schaukasten oder Minivitrine und könnte von der ebenfalls häufig schräg gestellten Zeichenplatte eines Architektentisches inspiriert worden sein. Kennzeichnend für einen Planschrank sind übrigens die flachen Schubladen, in der normalerweise Baupläne und Entwürfe Bogen für Bogen feinsäuberlich nach Projekten sortiert aufbewahrt werden.

Im Wohnzimmer oder Home-Office würde sich diese Art von Schubladenschrank oder Hochkommode besonders nützlich machen, wenn du viele kleine Sachen oder Schreibunterlagen zu verstauen hast, die bei einer normalen Schubladenhöhe nur unnötig Stauraum blockieren oder (vollgestopft) Unordnung verursachen würden. Ganz typisch für diesen Kommodenstil sind die Etikettenhalter an jeder Schublade. Mir gefällt, wie die weißen Schilder durch den Hell-dunkel-Kontrast so richtig hervorblitzen. (Kommode im Industriedesign „Curiosité“ von Maisons du Monde)

Kommoden im Industriestil: Der Materialschrank

 

Eine Kommode wie diese, wird von den Kleinmaterialschränken in Autowerkstätten abgeleitet. Schrauben, Muttern, Dübel und Materialteile finden dort in den geräumigen Schubladen Platz. Damit Ordnung ins ölige Schraubenchaos kommt, werden auch hier häufig Etikettenhalter angebracht. Apropos ölig: Natürlich wurde bei dieser Kommode der Lack mit leicht geschwärzten Stellen verziert. Sie symbolisieren ganz originalgetreu die ölverschmierten Finger- und Handabdrücke der Mechaniker.

Ich könnte mir die Kommode im Industriestil gut im Schlafzimmer oder Jugendzimmer vorstellen um Unterwäsche, Shirts und Accessoires übersichtlich, weil gut beschriftet, zu sortieren. Im Vorzimmer kämen dann Schals, Mützen, Handschuhe und Taschen hinein. Durch die auffällige Farbe und die Metallrohrbeine wirkt die Kommode schön leichtfüßig und eignet sich auch für kleinere etwas beengt wirkende Räume. (Kommode im Industrielook „Cranberry“ von Maisons du Monde)

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Kommoden im Industriestil: Der Werkstattwagen

 

Ein Werkstattwagen ist im Grunde nichts anderes als ein gut sortierter, äußerst geräumiger Werkzeugkasten, in dem neben Schrauben und allerlei Kleinteilen auch Werkzeuge aufbewahrt werden. So ein Rollcontainer wird in Kfz-Werkstätten beispielsweise zu dem Auto geschoben, an dem gerade gearbeitet wird. Schließlich will man ja alles, was man so brauchen könnte, bei der Hand haben. Deshalb sind auch die Räder bzw. Rollen so typisch für diesen Kommodentyp.

Weil mir gerade die beiden Schubladen auffallen, die sich über die ganze Kommodenbreite strecken, würde ich den Werkstattwagen ebenfalls als Wäschekommode verwenden. Etwa für größere Kleidungsstücke oder Bettwäsche. (Kommode auf Rollen im Industriestil „Dupleix“ von Maisons du Monde)

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Kommoden im Industriestil: Der Akten- bzw. Archivschrank

 

Als noch niemand etwas von papierlosen Büros geahnt hat, war die große Zeit der Archiv- bzw. Aktenschränke. Kennzeichnend sind die Etikettenhalter und – besonders im Vergleich zum eingangs beschriebenen Planschrank – die auf die Hängeregister ausgerichteten hohen Schubladen. Bei der abgebildeten Turmkommode lassen sich die Schubladen nicht wie gewohnt herausziehen. Die Fronten werden heruntergeklappt – auch eine nette Idee. Der schmale hohe Schrank passt vor allem in kleine Nischen oder vor winzige Mauerreste, die mit einem praktischen Möbelstück aufgefüllt werden sollen. (Metallkommode im Industriestil „Falguière“ von Maisons du Monde)

Kommoden im Industriestil: Der Frachtcontainer

 

Und jetzt zu meinen derzeitigen Lieblingen: die Container-Kommoden. Wie dir ja bekannt ist, werden viele Erzeugnisse aus den Fabriken gut verpackt per Container in die Welt verschickt. Deshalb zählt auch dieses Design zum Industriestil. Ich finde es sehr beeindruckend, wie die zahlreichen Details eingearbeitet wurden. Zum Beispiel das geprägte Metall. Oder sieh dir mal an, wie die Türen geschlossen werden. Selbst der Verschlussmechanismus (Hebel) wurde originalgetreu übernommen. Natürlich müssen Frachtcontainer immer beschriftet werden, schließlich soll der Spediteur erkennen können, was transportiert wird und wo der Bestimmungsort liegt – auch das wurde auf den Kommoden eingezeichnet. (Kommode Industrie Stil Container von Deko Salon)

 

Dieses Sideboard ist im selben Containerlook gestaltet und unterscheidet sich vor allem durch Farbe und Form vom roten Modell. Es ist aber nicht nur niedriger und länger, es gestaltet sich durch die beiden mittig angelegten Fächer offener. Ich würde darin gut sichtbar eine Minibibliothek unterbringen. Oben könnte der Fernseher stehen. (Lowboard Container Industry Style von Deko Salon)

 

Der gelbe Container ist mit Schubladen und Türen ausgestattet und kommt durch seine Proportionen einer herkömmlichen Kommode am nächsten. Dieses Modell würde auch gut als Anrichte ins Esszimmer passen. Die Schubladen sind für das Besteck reserviert, darunter kommen die Teller hin. (Container Kommode Industry Style von Deko Salon)

Verrätst du mir deinen Favoriten? Ich bin gespannt 🙂

Machs dir schön!

Fotos: maisonsdumonde.de (4), deko-salon.de (3)

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6 Kommentare

  1. Diese Stile gefallen mir, vorausgesetzt ich hätte die richtige Wohnung dafür. Was ich allerdings immer schon gerne gehabt hätte, mir aber nie leisten konnte, wär so ein richtiger Apotheker-Schrank. So einer aus Holz mit vielen kleinen Schüben.
    Dein letztes Exemplar kommt dem noch am nächsten. Aber eben ohne Türen, nur Schübe. In gewisser Weise ist so ein Apothekerschrank ja auch Industriestil.

    1. Leider sind echte Apothekerschränke oder -kommoden fast immer unbezahlbar 🙁 Der Preis richtet sich aber nicht nur nach der Größe, sondern auch nach dem (optischen) Zustand. Sind die Kommoden sehr gut erhalten bzw.aufgearbeitet, sind sie am teuersten. Vielleicht wäre etwas Oberflächenkosmetik in Eigenregie eine Möglichkeit den Kaufpreis niedriger zu halten? Auf ebay gibt es, wie ich finde, doch eine reichhaltige Auswahl in verschiedenen Preisklassen. Mit den Suchwortkombinationen „Apothekerschrank Vintage“ bzw. „Apothekerkommode Vintage“ wirst du fündig.

      Ob ich Apothekerschränke unter Vintage oder Industriestil einordne? Kommt auf die Optik an, würde ich sagen. In Möbelläden werden diese Aufbewahrungsmöbel meiner Erfahrung nach häufiger unter „Vintage“ geführt. Vintage-Läden in deiner Nähe findest du in meinem Posting Die 60 besten Vintagemöbelläden und Onlineshops in Deutschland, Österreich und der Schweiz

      Liebe Grüße 🙂
      diemoebelbloggerin

  2. Kaum zu glauben, das diese Kommoden und Aktenschränke aus den 50er – 70er Jahre stammen. Ich finde das diese richtig trendy aussehen und im Gegensatz zu den heutigen grauen oder weißen Aktenschränken viel mehr Farbe und Leben in die Arbeitswelt bringen.

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