Farbkonzepte: Wände in Kirschrot

Kirschrot ist ein Rotton, der als Wandfarbe hervorragend zur Geltung kommt. Wie die Farbe wirkt, in welchen Räumen du sie an die Wand streichen kannst und mit welchen Holztönen sie sich am besten kombinieren lässt, erfährst du in diesem Beitrag.

 

Wie lässt sich Kirschrot beschreiben?

Kirschrot ist ein mittelheller bis dunkler Farbton. Die Schattierung ist bunt, aber nicht schrill. Der im Kirschrot enthaltene Schwarzanteil lässt die Farbe nämlich gedeckt erscheinen – ohne sie düster und zu dunkel zu machen. Die Farbe wirkt im Allgemeinen elegant, klassisch und ruhig. Doch Kirschrot ist nicht gleich Kirschrot. Wie du eine Kirsche auch drehst und wendest: Sie hat hellere und dunklere Seiten. Für die Wandgestaltung lässt sich im Grunde jede davon verwenden. Beachtenswert ist nur: Je dunkler das Rot ist, desto edler wirkt es. Wohingegen ein helleres Rot frischer, jünger, dynamischer zur Geltung kommt.

In welchen Räumen können die Wände kirschrot gestrichen werden?

Egal ob Schlafzimmer, Wohnzimmer, Esszimmer, Küche, Kinderzimmer, Flur, Home-Office oder Bad: Sämtliche Räume können in Kirschrot gestrichen werden. Dass Rot eine feurige Farbe ist, die aufwühlt und niemanden zur Ruhe kommen lässt, kann ich nicht nachvollziehen. Schon gar nicht bei Kirschrot. Ganz im Gegenteil: Da dieser Farbton eine warme Ausstrahlung hat, lassen sich von der Sonne kaum verwöhnte Nordräume mit ihm spürbar behaglicher streichen.

Passen kirschrote Wände auch in kleine Räume?

Natürlich können auch kleine Räume kirschrot gestrichen werden. Vor allem deshalb, weil in der Regel ohnehin nur ein oder zwei Akzentwände farbig gestaltet werden. Stellst du dann noch ein paar Möbel davor, werden die Wandflächen zusätzlich unterbrochen und schon ist das Rot noch weniger präsent.

Mit welchen anderen Wandfarben lässt sich Kirschrot am besten kombinieren?

Verzichte auf die üblichen Weißtöne im Großgebinde. Der Kontrast würde zu groß sein – was hart und unnatürlich wirkt. Für die restlichen Wände greifst du besser zu einem hellen Offwhite-, Grau- oder Braunton.

Kirschrote Wandfarbe & Buchenholz

Zu hellem Buchenholz empfehle ich eine dunklere Kirschrotschattierung. Die dunkle Wandfarbe „färbt“ schön auf den oft „käsig“ wirkenden Boden (oder die Möbel) ab und lässt ihn edler, wertvoller und weniger nach Standardware aussehen.

Kirschrote Wandfarbe & Kieferholz

Kieferholz ist häufig eine Spur heller als Buche. Es ist lebhaft gemasert und immer wieder mit Astlöchern durchzogen. Je mehr die sichtbar sind, desto rustikaler wirkt das Holz. Die helle Kiefer neigt zum Blasssein. Daher verträgt es Wände mit einem dunkelroten Anstrich. Das dunkle Kirschrot lässt das Holz fühlbar wärmer erscheinen und wertet es gleichzeitig auf.

Kirschrote Wandfarbe & Nussholz

Nussholz ist ein schönes, ruhig gemasertes mittel- bis dunkelbraunes Holz, das von hell bis dunkel mit allen Kirschrotschattierungen bestens kombinierbar ist. Ein dunkler Holzboden macht ein helles, dynamisches Kirschrot etwas erwachsener. Dunkelrote Wände bilden zusammen mit einem dunklen Nussholzboden ein zeitlos-klassisches Duo, das immer beeindruckend zur Geltung kommt.

Kirschrote Wandfarbe & Eiche

Für Eiche gilt Ähnliches wie für Nussholz. Eiche ist schön mittelbraun und harmoniert daher mit hellen bis dunklen Kirschrottönen hervorragend. Die Kombination aus Eichenboden und heller Rotschattierung veredelt das ansich frische Rot. Eiche und dunkles Kirschrot wirken zusammen warm, harmonisch – klassisch schön. Ein tolles Farbpaar!

Kirschrote Wandfarbe & Kirschholz

Ich mag Kirschrot an den Wänden zusammen mit Kirschholzfußböden oder -möbeln überhaupt nicht. Das Kirschholz hat einen roten Stich, der meiner Meinung nach wenig mit kirschroter Wandfarbe – egal in welcher Intensität – harmoniert. Lieber darauf verzichten!

Kurz zusammengefasst

Magst du rote Wände bist aber unsicher, welcher Farbton der richtige ist, greifst du am besten zu einem Kirschton. Diese Nummer-sicher-Farbe wirkt immer bestens. Sie kommt in der Natur vor und wird deshalb vom menschlichen Auge als angenehm wahrgenommen. Dafür verantwortlich ist der im Kirschrot enthaltene Schwarzanteil, der die Farbe so weit abtönt, dass sie zwar bunt, aber nicht knallig ist.

Tipp: Beim nächsten Farbkauf einfach eine Kirsche – oder ein Bild davon – in den Baumarkt mitbringen, dann greifst du garantiert zum richtigen Farbton.

Machs dir schön!

PS: Die Zahlenkombinationen in den Farbfeldern der Grafik sind HTML-Nummern (keine Ral-Nummern)! Sie können beim computergesteuerten Zusammenmixen der Wunschfarbe trotzdem hilfreich sein.

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4 Kommentare

  1. Ein toller Artikel. Ich überlege mir seit geraumer Zeit, Farbe in mein Wohnzimmer zu bringen (bisher rein weiß). Nun bin ich farblich gesehen eine Niete. Aber absolut.
    Ich hatte mir überlegt, EINE Wand (jene, die vom Fenster wegführt) mit Farbe zu gestalten. Kirschrot wär der Hammer, da ich eh ein Rot-Fan bin. Ich hätte mir gedacht das eher heller zu halten, um die 12 qm möglichst groß wirken zu lassen. Und zudem könnte ich mir vorstellen, das vom Fenster weg immer heller werden zu lassen. Also … hell – heller – noch heller. In der Diagonale vom Fenster zur zu gestaltenden Wand steht eine typische Kiefer-Kommode.
    Ich frag mich jetzt, wie ich das machen könnte, dass die Farbübergänge möglichst fliesend verlaufen. Eine Idee?

    1. Für einen Farbverlauf (Ombréeffekt) an der Wand brauchst du mind. 3 verschiedene Farbschattierungen. Damit die Farben gut zusammenpassen, besorgst du den hellsten und dunkelsten Ton im Baumarkt und mixt den mittleren aus den beiden gekauften Tönen selbst zusammen. Dann teilst du deine Wand (in deinem Fall von links nach rechts) in ca. drei gleich große Teile.

      Fang damit an das erste Drittel komplett mit der hellsten Farbe zu streichen. Gleich danach beginnst du das zweite Wanddrittel mit dem mittleren Farbton zu streichen. Die Kante, an der sich die beiden Farben treffen, wird nicht abgeklebt. Es ist nur wichtig, dass die beiden Farben an dieser Stelle gleichzeitig nass bzw. feucht sind, denn nur so lassen sie sich überblenden.

      Zum Überblenden nimmst du einen trockenen Pinsel und „verstreichst“ bzw. verwischst (falls du lieber mit einem Schwamm arbeitest) die beiden aufeinandertreffenden Farben miteinander. Das Überblenden machst du so lange, bis kein harter Farbübergang mehr zu erkennen ist.

      Anschließend malst du das zweite Wanddrittel bis zum nächsten Farbübergang weiter aus. Fang dann gleich mit dem Streichen des letzten Wanddrittels an. Überblende die beiden Farben ebenfalls so lange sie nass sind. Nach dem Überblenden kannst du das letzte Farbdrittel mit der dunkelsten Farbe in aller Ruhe weiter ausmalen.

      Auf youtube findest du mit den Suchwortkombinationen „ombre wall“ oder „Farbverlauf Wand“ einige Video-Tutorials. In diesem wird das Überblenden meiner Meinung nach am besten gezeigt: youtube.com/watch?v=jp8tKzHLvOQ

      Viel Erfolg 🙂
      diemoebelbloggerin

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